Wandgrundierung

Wandgrundierung: 5 Gründe, warum kein Heimwerker darauf verzichten darf

Wandgrundierung ist ein heikles Thema, oder nicht?

Vor allem Hobbyhandwerker verzichten gerne auf Grundierungen und sind der Meinung, das es mit einem doppelten Anstrich getan ist.

Doch dann kommt die Überraschung:

Auch nach dem dritten und vierten Anstrich hat die Wand mehr Ähnlichkeit mit einem Unfall, als einem schönen und sauberen Ergebnis.

Hätte man doch vorher lieber zu einer Wandgrundierung gegriffen.

Aber was ist überhaupt eine Wandgrundierung?

Grundierung ist wie eine Leinwand, auf der später gemalt wird.

Um genau zu sein:

Wandgrundierung (auch Tiefengrund oder Haftgrund genannt) ist ein flüssiges Mittel, das auf Wand oder Decke aufgetragen wird, um einen "neuen" Untergrund zu schaffen.

Dabei sickert die Grundierung tief in die Poren der Wand und verstopft diese. So wird eine neue Schicht auf der Wand gebildet.

Welche Funktionen die Wandgrundierung als neuer Untergrund erfüllt und welche Vorteile es liefert, erfahren Sie hier:

 

#1 Mit einer Wandgrundierung befreien Sie Ihre Baustelle von Staub

Auf Baustellen sammelt sich viel Staub, egal wie oft sie fegen oder saugen - der Staubt kommt immer wieder zurück und setzt sich auf der Wand ab.

Dadurch vermindert der Staub und andere Schmutzpartikel die Haftung an der Wand:

Farbe hält nicht an der Wand und lässt sich nach dem Trocknen leicht abkratzen.

Tapeten kleben nicht und lösen sich von der Wand.

Mit einer ordentlichen Wandgrundierung binden Sie diesen Staub und bilden einen neuen Untergrund.

So schaffen Sie eine saubere Wand mit einer ausgezeichneten Haftung für die Innenfarbe, Mörtel oder Tapeten.

 

#2 Wandgrundierung ist die beste Hilfe

Warum kleben Tapeten nicht sofort nach dem Kleistern auf der Wand?

Warum deckt Wandfarbe nicht beim ersten Anstrich den Untergrund?

Meistens ist die Wand dazu einfach nicht geeignet.

Unbeschichtete Wände wie Putz, Rigips oder Gipskarton sollten Sie vorher immer grundieren. Auf diese Weise bändigen Sie das starke Saugverhalten von Gipskarton oder festigen, poröse Betonwänden.

Vor allem sollten Sie aber stark beschmutzte Wände vor dem Streichen grundieren:

Ruß, Fett oder Nikotin kämpft sich selbst durch die dickste Farbschicht - ganz gleich, wie oft Sie drüber streichen.

# Tipp: Sie können auch alle Sto Farben sprühen und extrem viel Zeit beim Streichen sparen

Auch bei unterschiedlichen Wandbeschaffenheiten ist ein Tiefengrund sinnvoll.

So werden die Wände zu einem homogenen Untergrund und das Ergebnis einheitlich.

 

#3 Streifen, Flecken, Bläschen... muss das sein?

Die schnelle Antwort:

Nein.

Dennoch ärgern sich viele Heimwerker über Streifen entlang der Wand nachdem die Farbe getrocknet ist.

Bläschen bilden sich und hinterlassen unschöne Krater an der Wand und in einigen Fällen ähnelt die Wand nach dem Anstrich einem Dalmatiner - überall Flecken und verschiedene Farbtöne.

Wieso passiert das? Das hat mehrere Gründe:

Die Wand saugt Feuchtigkeit auf und die Farbe trocknet einfach viel zu schnell. Zudem geben Wände auch Luft ab, die durch etliche winzige Poren entweicht und sich durch die neue Farbschicht bohrt.

So entstehen Bläschen auf der frischen Farbe und schwellen zu kleinen Kratern ab.

Für ein homogenes Ergebnis sollten Sie vorher die Wandgrundierung auftragen, damit die Poren gestopft sind und die Farbe überall gleichmäßig trocknet.

#Lesetipp: Abwaschbare Wandfarben - Wie Sie Schmutzflecken kinderleicht entfernen können

 

#4 Verhindern Sie mit der Wandgrundierung unerwünschte Nebeneffekte

Baustoffe wie Bindemittel, Gips oder Zement sind chemische Stoffe.

Auch wenn Sie alle auf der Baustelle zu Hause sind, vertragen sich nicht alle Bindemittel miteinander.

Ein Beispiel dafür ist Gips und Zement.

Wenn die beiden aufeinander treffen, dann knallt es:

Bei direktem Kontakt kann es zu gefährlichen Reaktionen kommen, die die Bindung sogar sprengen können.

Wenn Sie vorher die Wandgrundierung auftragen, bilden Sie eine Art Zwischenwand.  

 

#5 Schützen Sie Ihre Wand

Manchmal passiert es, dass Farbe oder Bindemittel in die Wände eindringen.

Die Folgen sind je nach Untergrund unterschiedlich.

Holz zum Beispiel kann von innen heraus beschädigt werden, wenn die Bindemittel mit der Zeit nach außen dringen.

Beim Streichen entstehen meisten unterschiedliche Farbstärken und die Wand wird fleckig.

Mit einer Wandgrundierung können Sie daher Ihren Untergrund optimal schützen und verhindern, dass Bindemittel in die Wände eindringt.

 

#6 Zu hohe Saugfähigkeit ist ein Nachteil

Viele Wände haben einen schwachen oder nicht saugenden Untergrund.

Andere dagegen einen zu starken Sauguntergrund. Manchmal ist sogar beides der Fall:

Dieselbe Wand hat sowohl stark saugende Stellen, als auch schwach saugende Stellen.

Deshalb ist eine Wandgrundierung vor allem beim Tapezieren notwendig, weil sie die Saugfähigkeit mindert.

Wenn Sie aber auf eine Grundierung verzichten, dann saugt die Wand das Bindemittel in der Farbe, im Kleister oder Mörtel so schnell auf, dass weder Farbe, Kleber noch Mörtel haften bleibt.

#Lesetipp: So berechnen Sie exakt, wie viel Liter Farbe pro qm Sie benötigen.

 

5 Tipps, um Wandgrundierung aufzutragen

  1. Kehren oder saugen Sie die Wand, damit kein Staub oder Reste von Tapete mehr an der Wand hängt.

  2. Kleben Sie alles was nicht gestrichen werden soll mit Malerband ab.

  3. Montieren Sie auch Steckdosen und Lichtschalter ab, damit die Kanten sauber werden. Legen Sie auch Abdeckvlies auf den Boden, da die Grundierung wässrig ist und viel tropft.

  4. Nehmen Sie zum Auftragen am Besten eine Gartenspritze. Hiermit gelingt Ihnen ein gleichmäßiger Auftrag der Grundierung. Alternativ können Sie auch einen Quast oder eine breite Bürste verwenden. Verzichten Sie auf Rollen, da diese die Flüssigkeit nur oberflächlich verteilen. Tragen Sie die Wandgrundierung einmalig über die Wand auf (die Wand muss trocken sein).

  5. Lassen Sie die Wand 2-3 Tage stehen, damit die Wandgrundierung gut trocknet. Lüften oder Heizen beschleunigt den Prozess.

 

Haben Sie noch Fragen?

Hier ist noch eine kurze Zusammenfassung der Vorteile einer Wandgrundierung:

  • Mindert die Saugfähigkeit der Wand, damit Farbe, Tapeten und andere Wandverkleidungen gut haften

  • Schützt die Wand vor dem Eindringen von Bindemittel

  • Beugt unerwünschte Nebeneffekte vor

  • Ermöglicht ein homogenes Ergebnis bei einem geringeren Aufwand

  • Festigt den Untergrund

  • Bindet Staub und verbessert die Haftung

In unserem Sto Farben Online Shop finden Sie alles, was Ihre Wand braucht.

 

Frohes Schaffen, 

Ihr Andreas Neufeld

 

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