Wände streichen ist wie Auto fahren:
Das erste Mal hinter dem Steuer kann genau so erschreckend sein, wie das erste Mal mit einer Walze vor der blanken Wand.
Wer die Regeln nicht kennt und die Vorschriften missachtet, der baut hinterher einen Unfall oder greift tief in die Tasche.
Doch wer nicht sein Leben lang nur der Beifahrer sein will, der setzt sich trotzdem hinters Steuer und lernt, den Flitzer zu bedienen.
Und wer nicht ständig auf andere angewiesen sein will, der krempelt die Ärmel hoch, schnappt sich 'ne 18ner-Walze und erledigt die Sache selbst.
Dazu brauchen Sie nur 2 Dinge:
Das richtige Werkzeug und die richtige Farbe.
Alles andere lernen Sie hier.
Mit diesen Techniken (und einigen geheimen Tipps) werden sie schnell zum Self-Made-Maler.
Doch bevor Sie Vollgas geben und sämtliche Geschwindigkeitsrekorde auf der A59 brechen, gehen wir erst einmal die Theorie durch:
(Alle, die schon einmal stressfrei gestrichen haben und mit dem Ergebnis zufrieden waren, können sofort zum praktischen Teil springen).
Für die Techniken, die wir hier aufzählen, empfehlen wir vor allem eine glatte Wand. Aber auch auf der Tapete können Sie wunderbare Ergebnisse erzielen. Was Sie dabei beachten sollten und wie sie am einfachsten die Tapete streichen, zeigen wir Ihnen hier:
# In 5 Schritten kinderleicht die Tapete streichen
Wenn Sie aber zu Farbe und Pinsel greifen und der Spaß beim Streichen schon nach den ersten Strichen vergeht, hat das vor allem eine Ursache:
Falsches oder schlechtes Abkleben.
Wenn Sie solche peinlichen Patzer beim Abkleben vermeiden und zügig beim Streichen vorankommen möchten, sollten Sie hier vorbeischauen:
# Erfolgsgarant: 13 Tipps zum richtigen Abkleben
1. Prüfen Sie den Untergrund. Ist die Tapete zu alt, rissig oder setzt sich schon von der Wand ab, muss die Tapete ab. Wenn der Putz von der Wand bröckelt, sollten Sie ihn erneuern.
2. Kleben Sie alles präzise ab, was nicht mit Farbe bekleckert werden darf: Steckdosen, Lichtschalter, Tür- und Fensterrahmen, Fußleisten, Decke usw. Finger weg vom billigen Kreppband - das lässt die Farbe durchsickern. Unsere Empfehlung: Goldband vom Profi.
3. Decken Sie den Boden ab, damit Sie hinterher nicht auf den Knien hocken und die getrocknete Farbe mit Messer und Trübsal abkratzen. Wir empfehlen Ihnen das Abdeckvlies, weil es die Farbe sofort aufsaugt (Jeder der schon einmal Farbe unter der Schuhsohle hatte, weiß die Saugfähigkeit vom Abdeckvlies zu schätzen)
4. Rühren Sie die Farbe im Eimer gut durch. So verteilen sich die Farbpigmente und das Ergebnis an der Wand sieht homogen aus.
5. Streichen Sie sensible Stellen vor: Ecken, Steckdosen, Lichtschalter, Tür- und Fensterrahmen mit dem Pinsel oder einem kleinen Farbroller.
6. Streichen Sie immer nass-in-nass, sonst bilden sich hinter Streifen, wenn die Farbe getrocknet ist. Setzen Sie dafür die Walze einfach auf der noch feuchten Farbe an.
7. Entfernen Sie das Goldband, solange die Farbe noch feucht ist. So haben Sie hinterher klare und scharfe Kanten bei den Übergängen.
Jetzt geht es ans Steuer:
Linien, Wellen, Blumen oder Schneeflocken - mit der Strukturwalze kriegen sie ein Tapeten ähnliches Muster an die Wand.
Solche Walzen haben eingearbeitete Muster, die beim Rollen der Walze auf die Wand übertragen werden. So entstehen fast wie von selbst Linien, Kreise oder Punkte.
Das Muster bildet sich bei einmaligen Abrollen an der Wand ab. Achten Sie also vor allem darauf, die Rolle an der Wand sauber und gleichmäßig abzurollen, damit nichts verschmiert oder tropft.
So funktioniert die Technik:
Alternativ können Sie die Farbe mit einem Pinsel auf die Walze auftragen.
Diese Technik ist nur für glatte Wände geeignet.
Der Duft von Ahorn, das Aroma einer Birkenrinde oder der majestätische Anblick einer Wildeiche:
Mit Maserungswerkzeugen- oder kämmen können Sie Holzmaserungen nachstellen und die Wänden mit einem natürlichen Holzlook ausstatten.
So können Ihre Wohnung in dem rustikalen Stil der Holzhütte darstellen und Ihren Wänden eine authentische Struktur verleihen.
So funktioniert die Technik:
Geeignet ist die Technik nur für glatte Wände und Möbel.
Die Schwammtechnik ist ein Klassiker bei der Wandgestaltung und die meistgenutzte Technik beim Streichen des Kinderzimmers:
Damit können Sie strahlende Regenbögen, treibende Wellen oder flauschige Wolken ins Kinderzimmer wischen.
Mit einem geübten Handgriff gelingen Ihnen aber auch Marmorierung, Farbverläufe und alles andere was die Fantasie Ihnen hergibt.
Dafür können Sie allerhand Schwämme benutzen.
So funktioniert die Technik:
Wenn Sie mit mehreren Farben arbeiten, brauchen Sie für jede Farbe ein einzelnen Behälter und zusätzlich einen Eimer mit sauberem Wasser.
Unser Tipp: kombinieren Sie verschiedene Farben, arbeiten Sie mit starken Kontrasten oder streichen Sie vorher mit einer Untergrundfarbe die Wand. Probieren sie fließende Übergänge aus oder kombinieren Sie ähnliche Farben für eine harmonische Wirkung.
Mit der Schwammtechnik können Sie auf glatten Wänden, Raufaser und Vliestapeten arbeiten.
Mit der Ziehtechnik können Sie lineare, edle oder wilde Linien kreuz und quer durch die Wand ziehen. Dazu können Sie alles verwenden, was Borsten hat:
Bürste, Quast, Pinsel.
Wenn es an der Kreativität nicht mangelt, können Sie auch einen alten Reisigbesen verwenden, Pflanzenstängel oder ein Bund getrockneten Stroh.
Wichtig ist, dass die Borsten nicht zu weich sind, weil sonst die Farbe verschmiert, aber nicht gekratzt wird.
#Profi Tipp: Für das beste Preis-/Leistungsverhältnis empfehlen wir Ihnen StoColor In - 15 Liter reichen schon für 90-110m².
So funktioniert die Technik:
Für die Farbenfrohen unter Ihnen haben wir einen Spezialtrick:
Streichen Sie Ihre Wand in mehreren Untergrundfarben vor. Wenn Sie danach die letzte Farbschicht auftragen und mit den Borsten an der Wand entlang ziehen, ergeben sich daraus erstaunliche und einzigartige Effekte, weil die Linien in verschiedenen Farben "leuchten" werden.
Die Technik eignet sich für glatte Wände und Vliestapeten.
Eine handgemachte Echtleder Couch.
Von Hand angefertigte Massivholzmöbel.
Oder der spektakuläre Look einer Ombré Wand.
Mit der Ombré Technik erschaffen Sie einen dekorativen Farbverlauf entlang der Wand und erzeugen einen dynamischen Look.
Dazu suchen Sie sich eine Basisfarbe und vermischen diesen in 2 hellere Varianten. Je dunkler die Basisfarbe ist, desto dramatischer wirkt der Verlauf.
#Profi Tipp: Für Wohnzimmer, Kinderzimmer und Schlafzimmer empfehlen wir Ihnen StoColor Sil Premium - die Farbe ist diffusionsoffen und hilft, das Raumklima zu regulieren.
So funktioniert die Technik:
Je mehr Wasser sie verwenden, desto flüssiger und authentischer wirken die Übergänge.
#Lesetipp: Sto Innenfarbe: Der ultimative Ratgeber
Mit der Wickeltechnik erzielen Sie ein erstaunliches Ergebnis mit einzigartigen und lebendigen Mustern.
Außerdem können Sie geschickt Unebenheiten im Raum kaschieren und wie gewollt aussehen lassen. Dazu benötigen Sie nur Farbe und ein Tuch.
So funktioniert die Technik:
Drücken Sie mit der Walze nicht zu fest auf die feuchte Wand, damit nicht zu viel Farbe abgenommen wird.
Das ganze funktioniert aber auch ohne Walze:
Anstelle eines Tuchs können Sie Folie, zerknülltes Papier oder einen Lederfetzen benutzen.
#Profi Tipp: Billige Farbe trocknet schnell. Daher empfehlen wir Ihnen StoColor Rapid Ultramatt - eine Farbe die nach dem Auftragen noch lange feucht bleibt.
Die Technik ist für glatte Wände, Raufaser und Vliestapete geeignet.
Wer sich gerne eine blaue Wand wünscht und dazu auch noch gerne Jeans trägt, für den ist der Denim Jeans-Look die ideale Wahl:
Mit dieser Denim-Technik gestalten Sie Ihre Wand spielend einfach nach Ihrem Lieblings-Jeansmuster.
So funktioniert die Technik:
Dabei wird gleichzeitig die Vliestapete angeraut und so entsteht ein authentische Denim-Jeans-Optik.
Diese Technik eignet sich besonders für Vliestapete und glatte Wände.
Mit der Wischtechnik bringen vor allem den Charme rustikaler und antiker Häuser ins Wohnzimmer. Um Ihrer Wand diese lebendige und teils raue Struktur zu geben, können Sie einen Pinsel, Schwamm oder Effekthandschuh verwenden.
So funktioniert die Technik:
Die Wischtechnik können Sie auf allen Untergründen anwenden. Doch je glatter die Wand, desto einfacher ist die Technik anzuwenden und desto sieht das Ergebnis hinterher aus.
Mit der Betonoptik bringen Sie den urbanen Stadtstil zu Ihnen nach Hause und verwandeln Ihre Wände in eine stylische Betonoptik. Dazu benötigen Sie Grundspachtelmasse und eine Effektspachtelmasse jeweils in Betonoptik.
Und so funktioniert die Technik:
Nachdem alles getrocknet ist, verwandelt sich Ihre Wand in die städtische Betonoptik.
Diese Technik eignet sich für glatte Wände.
Wer sich einen Marmorlook in die eigene Wohnung wünscht, der kann das auch in zwei einfachen Arbeitsschritten machen. Dazu benötigen Sie zunächst die Grundspachtelmasse und die Effektspachtelmasse in der Marmoroptik (ähnlich wie beim Betonlook). Beides wird nacheinander mit einem Spachtel aufgetragen.
So funktioniert die Technik:
So bringen Sie Ihre Wand zum glänzen und durch die späte Überlappung der Flecken, entsteht eine elegante Tiefenschärfe, die den Marmorlook einen authentischen Hauch verleiht.
Die Technik ist geeignet für glatte Wände.
Haben Sie noch Fragen?
Wenn Sie noch Fragen haben zu den einzelnen Techniken, dann schreibt sie in die Kommentare.
Wir helfen Ihnen gerne weiter.
In unserem Sto Farben Online Shop finden Sie außerdem alles, was Ihre Wand braucht.
Frohes Schaffen,
Ihr Andreas Neufeld
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