Wände bunt streichen: 4 Tipps zum Wände streichen und die 3 größten Fehler

Wände bunt streichen: 4 Tipps zum Wände streichen und die 3 größten Fehler

Du möchtest deine Wand bunt streichen?

Gute Idee.

Aber eine Idee reicht nicht.

Du solltest auch wissen, wie es geht.

In diesem Artikel verrate ich dir:

  1. Wie du die häufigsten und nervigsten Fehler beim Streichen vermeiden kannst

  2. Wie du verschiedene Untergründe streichen solltest und welche Hürden sie bringen

  3. Von welchen Farben du am besten die Finger lässt und wie du die passende Farbe für deine Wand findest

Legen wir los:

 

Die richtige Vorbereitung beim Wände streichen

Der wichtigste Schritt ist die Vorbereitung, weil es dir unheimlich viel Arbeit erspart.

Ich habe bereits etliche Artikel für die richtige Vorbereitung geschrieben. Deshalb gebe ich dir hier nur eine kleine Übersicht mit den wichtigsten Sachen, die du beachten solltest:

  1. Abkleben
    Klebe mit einem hochwertigen Malerband alles ab, was nicht gestrichen werden soll. Dazu gehört vor allem:
    - Tür- und Fensterrahmen
    - Sockelleisten
    - Steckdosen und Lichtschalter
    Hier sind 15 Tipps zum richtigen Abkleben.

  2. Farbe pro qm berechnen
    - Wie viel Fläche willst du streichen?
    - Wie viel Farbe brauchst du?
    - Wie berechnest du den Farbverbrauch?
    Hier erfährst du, wie du den Farbverbrauch berechnen kannst, um nicht zu viel Farbe oder zu wenig zu kaufen.

  3. Welche Farbe im Schlafzimmer?
    Im Schlafzimmer solltest du freundliche Farbtöne verwenden.
    Hier kannst du nachlesen, welche Farbe am besten fürs Schlafzimmer passt:
    Schlafzimmer Wandfarben

  4. Welche Farbe passt am besten fürs Bad?
    Bäder sind anfällig für Schimmel, deshalb solltest du hierfür diffussionsoffene Farben wählen.
    Hier zeige ich dir, welche Farben am besten in Feuchträume passen:
    Farbe fürs Bad

  5. Wände im Jeans-Look, Holz-Optik oder dekorative Farbverläufe?
    Hier zeige ich dir 10 Techniken für erstaunliche Ergebnisse:
    Wand streichen Techniken

  6. Untergrund prüfen und Wand reinigen
    Jeder Untergrund hat seine eigenen Hürden, deshalb solltest du sorgfältig prüfen, ob dein Untergrund zum Streichen geeignet ist.
    Hier verrate ich dir 4 Tipps, wie du den Untergrund unter die Lupe nehmen kannst:
    Untergrund prüfen

Wenn du alles gemacht hast, wird es Zeit, die wichtigste Frage zu beanworten:

 

Welche Farbe soll es sein?

Eine Wand weiß zu streichen ist einfach:

Weiß passt zu allen Möbeln und zu jeder Einrichtung und du musst dir keine Gedanken machen, ob die Wand hinterher gut aussieht.

Doch bei bunten Wänden ist es gar nicht so leicht die passende Farbe zu finden.

Falls du dich noch nicht entschieden hast, sind hier einige Tipps zu den Farben und wie sie hinterher wirken:

Farben und ihre Wirkung

Nachdem du eine passende Farbe ausgesucht hast, stolziert die nächste Frage herein:

Selber mischen oder mischen lassen?

Wenn du die Farbe selber mischen möchtest, dann solltest du GENUG Farbe mischen. Warum?

Wenn die gewünschte Farbe leer geht, wird es unmöglich sein, neue Farbe nachzumischen.

Dazu gibt es aber auch eine Lösung: Der Farbcode.

Hier kannst du nachlesen, wie du in 60 Sekunden jeden Farbton bestimmen kannst.

Hast du erstmal den Farbcode identifiziert, kannst du damit zum Händler deines Vertrauens gehen und dir neue Farbe mischen lassen.

Die zweite Möglichkeit:

Du kannst die Farbe direkt beim Händler mischen lassen.

Das ist der einfachste Weg und falls dir die Farbe zu schnell ausgeht, kannst du bequem neue Farbe nachbestellen.

Hier kannst du übrigens nachlesen, worauf du achten solltest, wenn du Wandfarbe kaufst.

Bei deiner Farbwahl solltest du aber auch darauf achten, dass du nicht die "falsche Farbe" wählst:

 

Wandfarben, die du UNBEDINGT vermeiden solltest

Es gibt gute Wandfarben, die dich zufrieden stellen können:

  • Sie können Schimmel abwehren
  • Sie sind leicht zu verarbeiten
  • Selbst wenn du ein totaler Anfänger bist, sieht das Ergebnis gut aus

Und es gibt schlechte Wandfarben:

  • Selbst nach dem dritten Anstrich scheint der Untergrund durch
  • Nach wenigen Monaten verliert die Farbe ihre Leuchtkraft und wirkt trüb
  • Sie haben schädliche Inhaltsstoffe und sollten nicht in Wohnräumen verwendet werden

Zu den schlechten Wandfarben gehören vor allem die billigen Farben aus dem Baumarkt.

Hier kannst du übrigens nachlesen, warum du Sto Farbe nicht im Baumarkt kaufen kannst.

Außerdem erkennst du schlechte Wandfarben an 2 weiteren Faktoren:

  1. Deckkraft der Wandfarbe
    Um es kurz zu sagen: Die Deckkraft gibt an, wie gut deine Farbe den Untergrund überdeckt.
    Hier kannst du das Wichtigste über die Innenfarben und die Deckkraft nachlesen.

  2. Nassabriebklasse
    Die Nassabriebklasse bestimmt, ob eine Wandfarbe abwaschbar oder scheuerfest ist. Das heißt: Lassen sich Flecken leicht wegwischen, ohne dabei die Farbe wegzuwischen? Bei bunten Farben solltest du mindestens die Nassabriebklasse 2 wählen.
    Hier erfährst du alles über die Nassabriebklassen.

 

Die 3 größten Fehler beim Wände streichen

Hier sind die 3 häufigsten und nervigsten Fehler beim Wände streichen:

 

#1 Streifen an der Wand

Nachdem die Wand getrocknet ist, entstehen häufig Streifen an der Wand.

Um das zu vermeiden, musst du nass in nass streichen.

Mit anderen Worten:

Du setzt nicht immer am Rand der gestrichenen Farbe an, sondern streichst überlappend. Dadurch trocknet die Farbe nicht so schnell, sondern gleichmäßig.

 

#2 Flecken an der Wand

Flecken entstehen, wenn du die Farbe stärker an die Wand drückst, sobald die Walze trocknet.

Um das zu vermeiden, solltest du streichen, ohne Druck auf die Walze auszuüben.

Sprich:

Immer genug Farbe mit der Walze aufnehmen und nachtunken, sobald du merkst, dass die Walze die ganze Farbe abgegeben hat.

 

# 3 Weiße Pünktchen an der Wand

Nach dem Streichen mit bunter Farbe bleiben oft weiße Flächen übrig - in der Größe von kleinen Pünktchen.

Woran liegt das?

Meistens liegt es daran, dass man nur einmalig gestrichen hat und sich die Farbe beim Streichen nicht überall verteilt hat.

Deshalb solltest du bunte Farben immer zweimal streichen - selbst hochwertige Farben.

Dabei gilt:

Den ersten Anstrich machst du waagerecht - den zweiten Anstrich senkrecht, sobald die erste Schicht trocken ist.

So stellst du sicher, dass 100% der Fläche genug Farbe abbekommt.

Hier sind weitere Tipps, die dir das Streichen vereinfachen:

 

4 Tipps zum Wände streichen

#1 Farbe sprühen statt streichen

Der schnellste Weg, um ein großes Wohnzimmer oder die ganze Wohnung zu streichen, ist das Sprühen.

Du kannst mit einem Knopfdruck ein großes Zimmer in unter 5 Minuten streichen.

Oder eine 100 qm Wohnung an nur einem Tag - samt Decke.

Wenn du mehrere Wände in einer Farbe streichen möchtest, dann solltest du sie nacheinander streichen, auch wenn es verschiedene Zimmer sind.

Denn wenn du die Farbe wechselst, musst du auch die Druckpistole und die Schläuche sauber machen, sonst vermischt sich die Farbe.

Hier ist eine Anleitung zum Farbe sprühen.

 

#2 Wand streichen mit Tapete

Es gibt einen Unterschied, ob du eine Wand mit oder ohne Tapete streichst.

Beide Untergründe haben verschiedene Ansprüche und du kannst nicht jede Farbe verwenden, um auf Tapeten zu streichen.

Und auch nicht jede Tapete kann überstrichen werden.

Hier ist eine Anleitung, wie du Wände mit Tapeten streichen kannst.

 

#3 Wand streichen ohne Tapete

Bei Wänden ohne Tapete gibt es auch vieles, was du beachten solltest.

Denn die meisten Untergründe müssen vorher "bearbeitet" werden, damit die Farbe überhaupt hält.

Manche Farben halten auf einigen Untergründen gar nicht.

Hier kannst du nachlesen, was du beim Wände streichen ohne Tapete beachten solltest.

 

#4 Scharfe Farbkanten

Neben Streifen und Flecken auf einer fertigen Wand gibt es noch die Farbkanten, die das Ergebnis ruinieren können.

Eine unsaubere, fleckige oder schiefe Kante sieht nicht nur hässlich aus, sondern ist auch schwierig zu korrigieren.

Deshalb solltest du von Anfang an alles richtig machen.

Und hier ist ein persönlicher Tipp:

Benutze immer hochwertiges Malerband, das du rückstandslos entfernen kannst, ohne die alte Farbe mit abzureißen (!)

Nachdem du alles abgeklebt hast, kannst du einen Pinsel mit weißer Farbe nehmen und entlang des Malerbands einen schmalen Streifen streichen.

Dadurch "versiegelt" die weiße Farbe die Malerband-Kante, sodass die bunte Farbe nicht mehr unters Band laufen kann.

So entstehen Kanten, die so scharf sind wie das Bild eines UHD 4K Fernsehers.

 

Verschiedene Untergründe und ihre Hürden

Hier sind die häufigsten Untergründe und kurze Tipps, wie du sie makellos überstreichen kannst

  1. Raufaser → Das nervigste an Raufaser sind die weißen Pünktchen, die hinterher entstehen. Deshalb musst du die Raufaser in der Regel 2x streichen. Für Raufaser kannst du normale Dispersionsfarben verwenden.

  2. Vlies → Auf Malervlies oder Vliestapeten zu streichen ist sehr bequem, da die Fläche meistens glatt ist und die Farbe sich gut verteilt. Oft reicht bei hochwertigen Farben sogar nur ein einziger Anstrich - deshalb prüfe dein Ergebnis, nachdem die Farbe trocken ist.

  3. Struktur → Strukturtapeten musst du ebenfalls 2x streichen und am besten dickflüssige Farbe verwenden.

 

Die Arbeit nach der Arbeit

Nach der Arbeit ist vor der Arbeit, das heißt:

Du solltest dein Malerwerkzeug wie Pinsel, Walze usw. gründlich reinigen - sonst musst du dir alles wieder neu kaufen.

Was machst du mit Farbresten?

Farbreste solltest du vor allem bei bunten Farben aufbewahren und kühl und trocken lagern, damit die Farbe nicht verdirbt.

Es ist praktisch, Farbe auf Reserve zu haben, wenn hier und da mal einige Schönheitskorrekturen fällig sind, statt sich einen ganzen Eimer neu zu kaufen.

Hast du noch Fragen?

 

Ich wünsche dir Frohes Schaffen,

Dein Andreas Neufeld 

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